Bisher sind Sie von mir Videoblogs oder Artikel gewöhnt, die mit einer gewissen Ironie auf bestehende Strukturen hinweisen. Aus der Darstellung wird Ihnen dann schon klar, was die bessere Strategie, das bessere Verfahren oder Struktur wäre.
Aber angesichts der aktuellen Entwicklungen kritisiere ich heute nicht ein Vorgehen, sondern will Ihnen eine gewisse Wegweisung durch den Dschungel der aktuell erhältlichen Empfehlungen zum Thema Messen geben.
Es geht um Messen und es geht darum, was sich ändern wird, wenn die ersten Messen, hoffentlich im September diesen Jahres wieder stattfinden können und wie Sie darauf reagieren können oder sollten.
Vieles ist im Moment zu hören – ein paar Beispiele:
- Whitepapers zum Beweis relevanten Inhalts
„Nur die, die etwas zu sagen haben, werden überleben.“ Das solle durch Whitepapers klargemacht werden.
Hätten Sie nichts zu sagen, würde der Markt auch Ihr Produkt ablehnen. Und haben Ihre Kunden die Zeit und die Lust ein Whitepaper zu lesen?
- Email-Rennaissance
„E-Mail wird eine Renaissance erleben, weil Seminaranmeldungen, Webinaranmeldungen etc. über Email laufen müssen.“
Seit vor 30 Jahren die erste Email versandt wurde, hat die Bedeutung stetig zugenommen. Von einer Renaissance zu sprechen ist also erstens nicht richtig, zweitens bringt es Sie nicht weiter.
- Digitalisieren! Und zwar alles!
Und dann gibt es noch die, die einfach empfehlen, alles digital zu machen. Unbedingt Landingpages, unbedingt Google Adword-Kampagnen und äußerst innovativ: der gute alte Download von der Website.
Konsens
Alle haben eines gemeinsam: Sie suggerieren, sie wüssten, was Ihr Kunde bzw. Ihr Wunschbesucher will und honoriert. Die Wahrheit ist aber: Keiner dieser Trendberater kennt Ihre Kunden.
Einer meiner Kunden hat mir das eindrucksvoll bestätigt: Ein Anbieter von Baustoffen sagte mir: „Meine Kunden sind nicht digital. Die wollen mit mir reden. Aber wenn ich mit denen auf der Messe einen Termin vereinbare, dann muss der sitzen. Dann habe ich den Kunden auch sicher.“
An allen Aussagen ist etwas Wahres dran. Sie alle gelten für einen bestimmten Kreis Ihrer Kunden, und Interessenten, und lassen sich in bestimmten Situationen anwenden
Der langen Rede kurzer Sinn:
Um eines kommen wir nicht herum: Digitalisierung wurde durch Corona forciert.
Viele, die vorher einen Skypecall für das neueste Laufschuhmodell von Nike hielten, wissen jetzt was das ist und wie es geht.
Aber trotz Corona, Digitalisierung, internationaler Märkte usw. bleiben Messen Marktplätze. Sie sind Orte für den persönlichen Austausch. Nirgends sonst können Sie besser Kundenwünsche ermitteln und orientiert an den Wünschen Ihrer potentiellen Kunden handeln.
Dazu brauchen Sie zunächst nicht den Kontakt zu digitalen Erntehelfern, sondern zu Ihren Besuchern bzw. Kunden. Die müssen Sie fragen, ob Sie Ihnen mit der einen oder anderen digitalen Lösung, mit dem einen oder anderen Whitepaper, mit verkürzten Zeiten usw. das Leben leichter machen können.
Im Fokus der nächsten Messeauftritte muss Ihr Besucher und sein Nutzen stehen, nicht die Veränderung um der Veränderung willen.
Welche Angebote Sie Ihrem Besucher trotz allem machen können, davon im nächsten Beitrag in einer Woche!
Einen Sack voll Leads!
Ihr Gunther Lekies